der Promotionspreis 2015 wurde am 14. Dezember 2015 am Jentschke Tag verliehen. Er geht zu gleichen Teilen an
Frau Dr. Denise Jennifer Erb von DESY und der Universität Hamburg für ihre ausgezeichnete Doktorarbeit mit dem Titel:

      "Highly-Ordered Magnetic Nanaostrucures
  on Self-Assembled α - Al₂O₃ and Diblock Copolymer Templates”

und an Herrn Dr. Timon Johannes Mehrling von DESY und der Universität Hamburg für seine ausgezeichnete Doktorarbeit mit dem Titel:

"Theoretical and Numerical Studies on the Transport
   of Transverse Beam Quality in Plasma-Based Accelerators"

Frau Dr. Denise Jennifer Erb, geboren 1984 in Essen, begann mit dem Physikstudium 2003 an der Ruhr - Universität in Bochum, wo sie im Jahr 2009 den Abschluß " Master of Science in Physics ” erwarb mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Festkörperphysik. Anschließend promovierte sie bei DESY auf dem Gebiet der Photonphysik.
Frau Erb hat in ihrer Doktorarbeit ein neues Verfahren zur Herstellung von langreichweitig geordneten magnetischen Nanostrukturen entwickelt, welches auschließlich auf Selbstorganisationsprozessen beruht: Spontan gebildete Mikrostrukturen auf Saphir-Oberflächen dienen einer speziellen Polymermischung als Templat, welche auf dieser eine langreichweitig geordnete Gitterstruktur ausbildet. Auf einem solchen ebenen Polymerkristall ordnen sich Übergangsmetalle wie z.B. Eisen in Form von langreichweitig geordneten Nanodrähten oder Nanoteilchen, wenn man das Metall aus der Gasphase darauf abscheidet. Diese Strukturen können in zukünftigen Anwendungen als Grundlage für magnetische Datenspeicher mit höchsten Speicherdichten dienen. Denise Erb hat das Wachstum sowie die magnetischen Eigenschaften der so hergestellten Nanostrukturen mit Röntgenstreumenthoden unter Verwendung hochbrillanter Synchrotronstrahlung charakterisiert und damit ein detailiertes Verständnis der einzelnen Herstellungsschritte erzielt.

Herr Dr.Timon Johannes Mehrling, geboren 1985 in der Schweiz in Interlaken-Unterseen, begann das Physikstudium 2005 an der Albert - Ludwigs - Universität in Freiburg. Nach dem Vordiplom wechselte er zur Technischen Universität München, wo er im Jahr 2011 das Diplom in Physik erwarb auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik (laser wakefield acceleration). Anschließend promovierte er bei DESY auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik (plasmawakefield acceleration).
Herr Mehrling behandelt in seiner Dissertation ein Kernproblem der plasmabasierten Beschleunigerphysik. Die Technologie der Plasma Wakefield Beschleunigung, mit deren Hilfe Elektronen durch extreme elektrische Felder größer 10 GV/m in Plasmen auf hochrelativistische Energien gebracht werden, verspricht die Miniaturisierung von Beschleunigergroßanlagen, wie sie unter anderem bei DESY betrieben werden, um Größenordnungen. Diese Entwicklung könnte langfristig zu sehr kompakten Freie-Elektronen-Lasern führen oder die für die Hochenergiephysik so wichtige Grenze der Energie in Teilchencollidern signifikant erhöhen. Solche Anwendungen stellen allerhöchste Anspru ̈che an die Güte der beschleunigten Teilchenstrahlen. Herr Mehrling hat sich in seiner Arbeit insbesondere dem bis dato unzureichenden Versändnis und dem Erhalt der transversalen Strahlemittanz von Elektronenpaketen in Plasmabeschleunigern gewidmet. Dazu entwickelte er neue theoretisch-analytische Ansätze und untersuchte numerisch von ihm entwickelte Konzepte, die auf der gezielten Formung von Plasma-Vakuum-Übergängen beruhen.