VFFD

| Verein der Freunde und Förderer des DESY

Preis 2003

Promotionspreis 2003

Der diesjährige Preis des Vereins der Freunde und Förderer des DESY für die beste Doktorarbeit im Rahmen des DESY Forschungsprogramms geht an Dr. Jürgen Wendland von der Simon Fraser Universität in Kanada. Seine Dissertation leistete einen entscheidenden Beitrag zur Erklärung des Protonspins, einer zentral wichtigen Eigenschaft des Protons, einem der Grundbestandteile der Materie. Die Preisverleihung fand am Montag, den 21. Juni, im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Erweiterten wissenschaftlichen Rats bei DESY statt.

Verein der Freunde und Förderer des DESY

Promotionspreis 2003

Der diesjährige Preis des Vereins der Freunde und Förderer des DESY für die beste Doktorarbeit im Rahmen des DESY Forschungsprogramms geht an Dr. Jürgen Wendland von der Simon Fraser Universität in Kanada. Seine Dissertation leistete einen entscheidenden Beitrag zur Erklärung des Protonspins, einer zentral wichtigen Eigenschaft des Protons, einem der Grundbestandteile der Materie. Die Preisverleihung fand am Montag, den 21. Juni, im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Erweiterten wissenschaftlichen Rats bei DESY statt.

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von links: Dr. Jürgen Wendland, Prof. Erich Lohrmann

Seine Arbeit mit dem Titel "Polarized Parton Distributions Measured at the HERMES Experiment" fertigte Dr. Wendland im Rahmen des HERMES-Experiments am HERA- Speicherring von DESY an. Ziel des Experiments ist die Untersuchung des Eigendrehimpulses (Spins) des Protons. Dieser Spin gibt der Wissenschaft nach wie vor Rätsel auf, denn das Proton enthält neben drei Valenzquarks, die ihm seine Identität verleihen, einen ganzen "See" aus kurzlebigen Quarks, Antiquarks und Gluonen, die alle einen Spin tragen. Wie fügt sich dieses wirbelnde Durcheinander zu einem Teilchen mit einem klar definierten Spin zusammen? Dr. Wendland bestimmte die Spinbeiträge der Quarks und zwar getrennt nach den einzelnen Quarktypen. Er konnte zum ersten Mal zweifelsohne zeigen, dass die Seequarks und die Antiquarks nur einen geringen Teil zum Protonspin beitragen. Dies deutet auf die Gluonen als wichtige Quelle des Spins hin.

"Die Arbeiten von Dr. Wendland haben entscheidend zur Erklärung des sogenannten "Spinrätsels" beigetragen", begründet Prof. Erich Lohrmann, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des DESY, die Preisvergabe, "sie stellen einen großen Fortschritt in unserem Verständnis des Protons dar." Solche komplexen Forschungsaufgaben lassen sich natürlich nicht im Alleingang lösen. Daher betont der Preisträger: "Meine Promotion am HERMES Experiment war eine spannende Herausforderung und die gute Zusammenarbeit in der HERMES Gruppe war eine wichtige Voraussetzung für die Fertigstellung meiner Arbeit."

Jürgen Wendland, geboren in Aurich (Ostfriesland), studierte Physik an der TU Braunschweig. Nach dem Vordiplom wechselte er an die Simon Fraser Universität in Burnaby (Kanada), machte dort 1999 sein Master Diplom und promovierte 2003 im Rahmen des HERMES-Experiments. Während seines Studiums erhielt er eine Reihe von Stipendien und Preisen; unter anderem wurde er durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Derzeit ist Dr. Wendland an der University of British Columbia in Vancouver (Kanada) tätig und arbeitet am Sudbury Neutrino Observatory (SNO), einem großen Neutrinodetektor.