Preis 2008
Promotionspreis 2008
Verein der Freunde und Förderer des DESY
Promotionspreis 2008
Der Promotionspreis des Vereins für das Jahr 2008 geht zu gleichen Teilen an
Dr. Sebastian Couet von der Universität Hamburg für seine ausgezeichnete Doktorarbeit mit dem Titel:
"The structural and magnetic Properties of Fe/native oxide systems resolved by x-ray scattering and spectroscopy methods".
und an
Dr. Michael Röhrs von der Universität Hamburg für seine ausgezeichnete Doktorarbeit mit dem Titel:
"Investigation of the Phase Space Distribution of Electron Bunches
at the FLASH-Linac Using a Transverse Deflecting Structure".
In der Doktorarbeit von Herrn Dr. Sebastian Couet geht es um die Oxydation von Eisen, die besonders dann unerwünscht ist, wenn das Material dabei korrodiert. Dünne Oxidschichten können dem Eisen aber auch ganz neue Eigenschaften verleihen. Dazu hat Dr. Couet sandwichartige Schichtsysteme hergestellt, die abwechselnd aus Eisen und seinem natürlichen Oxid bestanden, und das Wachstum mit Synchrotronstrahlung beobachtet. Dabei zeigte sich, dass die einzelnen Eisenschichten magnetisch nicht parallel zueinander ausgerichtet sind, sondern gleichsam quer zueinander stehen. Der Grund dafür liegt in der Struktur des Oxids zwischen den Eisenschichten. Die Ergebnisse von Couets Doktorarbeit weisen einen neuen Weg, wie sich neuartige magnetische Strukturen im Nanokosmos stabilisieren lassen.
Sebastian Couet wurde 1983 in Belgien geboren, begann sein Physikstusium 2001 an der Universität Namur in Belgien und war von 2005 bis 2008 Doktorand am Hasylab bei DESY. Seit 2009 ist er an der Katholieke Universiteit in Leuven (KUL) angestellt.
Herr Dr. Michael Röhrs hat sich mit der hochauflösenden Strahldiagnose am Freie-Elektronen-Laser FLASH befasst. Die dort verwendeten Elektronenpakete müssen in ihrer Länge extrem stark komprimiert werden, um die im FEL benötigten Spitzenströme von einigen tausend Ampere zu erreichen. Während dieser Kompression treten äußerst komplexe Phänomene auf, die theoretisch nur unzureichend modelliert werden können. Röhrs hat die komprimierten Elektronenpakete mit einer Messeinrichtung analysiert, die einem Oszillgraphen mit tausendfach verbesserter Zeitauflösung entspricht. Dabei wurden die Methoden der Computer-Tomographie angewandt, um eine bisher unerreichte Präzision in der Ermittlung der räumlichen und zeitlichen Struktur der Elektronenpakete zu erzielen. Die Ergebnisse von Michael Röhrs fanden international große Beachtung; auf der FEL-Konferenz 2008 in Korea erhielt er dafür den Preis für Nachwuchswissenschaftler.
Michael Röhrs wurde 1976 in Hamburg geboren, begann sein Physikstudium 1997 an der Universität Hamburg und promovierte im Rahmen eines DESY-Stipendiums am FLASH. Herr Dr. Michael Röhrs arbeitet jetzt in der Industrie.