Promotionspreis 2011

Der Promotionspreis 2011 wurde am 2.November 2011 innerhalb der Jentschke - Vorlesung verliehen. Er geht zu gleichen Teilen an:

Herrn Dr. Martin Beye von der Universität Hamburg und DESY für seine ausgezeichnete
Doktorarbeit mit dem Titel:

"Ultrafast Dynamics in Solids Studied with Soft X-rays"

und an:

Herrn Dr. Roman Kogler von der Universität Hamburg und DESY für seine ausgezeichnete
Doktorarbeit mit dem Titel:

"Measurement of Jet Production in Deep-Inelstic ep Scattering at HERA"

Herr Beye hat seine Doktorarbeit an der Universität Hamburg
in der Arbeitsgruppe von Prof. Wurth am Freie Elektronen Laser Flash angefertigt.
Die neuen Röntgenlaser, wie der Freie-Elektronen Laser Flash bei DESY in Hamburg
ermöglichen einen vollständig neuen Zugang zur Untersuchung von Vorgängen in der
Natur. Die sehr intensiven, ultrakurzen Röntgenpulse erlauben es, Schnappschüsse
der Bewegung von Elektronen und Atomen mit höchster Zeitauflösung aufzunehmen.
Herr Beye hat in einer Reihe von international vielbeachteten Experimenten zur
zeitaufgelösten Spektroskopie mit Röntgenstrahlen diese Möglicjkeiten bei FLASH
ausgenutzt, um völlig neue Einblicke in die Dynamik von Materie zu gewinnen.
Er hat dabei unter anderem erstmals experimentell eine neue flüssige Phase von
Silizium beobachten können, die weitreichende Bedeutung für das Verständnis der
Eigenschaften von Flüssigkeiten hat, wie zum Beispiel auch der Dichteanomalie des
Wassers, die zu der bekannten Tatsche führt, dass flüssiges Wasser bei 4°C schwerer
ist als festes Eis.


Die Arbeit von Herrn Kogler entstand innerhalb der H1-Kollaboration bei HERA.
Er hat eine Präzisionsmessung der Wirkungsquerschnitte von inklusiver zwei- und drei-Jetproduktion
in tiefunelastischer ep-Streuung bei neutralem Strom vorgestellt. Jets sind Teilchenbündel,
welche die Dynamik der zugrundliegenden Quarks und Gluonen wiederspiegeln.
Diese sogenannten Partonen sind auch Bestandteile des Protons und unterliegen der starken
Wechselwirkung, welche durch die Quanten-Chromodynamik beschrieben wird. Ein großer Teil
der Arbeit widmet sich der Entwicklung einer neuen und effizienten Methode der Kalibration des
hadronischen Endzustandes, welcher auf der statistischen Separation von elektromagnetisch- und
hadronisch- induzierten Schauern im Kalorimeter von H1 basiert. Dadurch konnte die Genauigkeit
der Jetmessungen gegenüber früheren Analysen deutlich verbessert werden.