Promotionspreis 2014

Der Promotionspreis 2014 wurde am 30.Oktober 2014 am Jentschke Tag verliehen. Er geht zu gleichen Teilen an
Herrn Dr. Stephan Stern von der Universität Hamburg und DESY ( CFEL) für seine ausgezeichnete Doktorarbeit mit dem Titel:

Controlled Molecules for X-ray Diffraction Experiments
at Free Electron Lasers

und an Herrn Dr. Tigran Kalaydzhyan von der Universität Hamburg und DESY für seine ausgezeichneter Arbeit mit dem Titel:

Quark-gluon plasma in strong
magnetics fields

Herr Dr. Stephan Stern, geboren 1982 in Magdeburg, begann mit dem Physikstudium 2003 an der Otto - von - Guericke Universität in Magdeburg, wo er im Jahr 2009 das Diplom in Physik erwarb mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Festkörperphysik. Anschließend promovierte er in der Coherent Imaging Division am Center for Free - Electron Laser Science ( CFEL ), DESY.
Stephan Stern hat in seiner Arbeit die kohärente Röntgenbeugung vieler identischer Moleküle aufgenommen. Die Moleküle wurden quantenzustandsselektiert und im Raum ausgerichtet, wodurch dann die Beugungsmuster der einzelnen isolierten identischen Moleküle einfach inkohärent addiert werden konnten. Dies ergab ein auswertbares Beugungsmuster. Herrn Stern konnte dann in seiner Analyse für das verwendete dreizehnatomare Molekül erfolgreich die Größe des Moleküls (durch einen Bindungsabstand) und den Ausrichtungswinkel im Labor (über eine Winkelbestimmung) ableiten. Seine Arbeit hat einen wichtigen ersten Schritt zur Einzelmolekülstrukturbestimmung in diesem bottom-up Ansatz geliefert. Zudem zeigt seine Arbeit die Möglichkeiten zur Aufnahme von Molekülfilmen, d.h. der atomaren Bewegung während chemischer Reaktionen, mittels den entstehenden Röntgenlasern.

Herr Dr.Tigran Kalaydzhyan, geboren 1987 in Yerevan, Armenien, begann das Physik-studium 2004 an der ”Lomonosov Moscow State University”, wo er 2010 das Diplom in Theoretischer Physik erwarb auf dem Gebiet der Feldtheorie. Anschließend promovierte er in der Theorie – Gruppe bei DESY.
Die Doktorarbeit von Herrn Kalaydzhyan ist dem Studium der Eigenschaften von elementarer Materie bei extrem hohen Temperaturen und in Anwesenheit starker Magnetfelder gewidmet. Insbesondere wird das Verhalten des sogenannten Quark - Gluon - Plasmas (QGP) erforscht, das derzeit in Kollisonsexperimenten mit Schwerionen am Relativistic Heavy Ion Collider (RHIC) in Brookhaven, USA und am Large Hadron Collider (LHC) am CERN intensiv experimentell untersucht wird. Dabei werden wichtige Resultate u.a. zum sogenannten chiralen magnetischen Effekt erzielt, bei dem aufgrund nichttrivialer topologischer Gluonenkonfigurationen ein elektrischer Strom im QGP induziert wird. Eine Besonderheit der Arbeit ist die Vielzahl angewandter Methoden, die von Gittereichtheorie bis hin zu string-theoretischen Modellen reichen.